Am 13. April 2024 entführte der Musikverein Ellmendingen seine zahlreich erschienenen Gäste wieder einmal auf eine musikalische Weltreise, versüßt durch Weingenuss: Nach dem großen Erfolg und den überwältigenden, positiven Rückmeldungen zum letztjährigen Konzert dieser Art, lud der MVE ein weiteres Mal zur musikalischen Weinprobe nach Dietenhausen ein. Im stimmigen Ambiente der rustikalen Kelter konnten sich über 100 interessierte Zuhörer von passend ausgewählten Musikstücken in benachbarte, aber auch in weit entfernte Länder entführen lassen.
Zu jedem Land wurde den Teilnehmern der Weinprobe ein landestypischer Wein serviert. Nach dessen Vorstellung durch die Ellmendinger Weinkönigin Nicoletta I., schenkten die fleißigen Helfer – unterstützt von Weinknecht Philipp – den Gästen die edlen Tropfen ein. Begleitend zur musikalischen Darbietung der 21 Musiker unter der Leitung von Dirigent Bruno Sautner konnten die ausgeschenkten Weine genüsslich verkostet werden.
Nach der Eröffnung des Konzerts mit dem Stück In Vino Veritas – “Im Wein liegt die Wahrheit” – und der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden Marco Kronenwett begann die Reise. Erstes Land sollten die USA sein. Als Getränk wurde ein Chardonnay-Weißwein serviert, musikalisch begann die Erkundung mit Auszügen aus dem letzten Satz von Antonín Dvořáks 9. Sinfonie (Aus der Neuen Welt). Nicht selten war während den Proben ein scherzhaftes „Hab ich nicht, nur die fünfte!” zu hören, da das Werk auch als Dvořáks 5. Sinfonie bekannt wurde und so auf den Notenblättern bezeichnet wurde. Auch dieses Jahr stellte Musiker Frank Kern die einzelnen Stücke mit interessanten Hintergrundinformationen und viel Witz vor, wobei der obligatorische Trinkspruch als Überleitung natürlich nicht fehlen durfte.
Musikalisch ging es mit dem dreisätzigen Werk A Western Suite weiter. Dieses erzählt im ersten Satz von den frühen Tagen einer Reise durch den Wilden Westen und versetzt die Zuhörer im zweiten Satz in nachdenklich-romantische Lagerfeuer-Stimmung, bevor nach einem wilden Rodeo-Ritt im dritten Satz das feierliche Finale der abenteuerlichen Reise erklingt.
Italien begrüßte die Gäste mit dem Stück Concerto von Flavio Bar, erinnerte mit dem volkstümlichen, neapolitanischen Lied Funiculì, Funiculà an den Vesuv und seine Standseilbahn und griff mit dem bekannten Chorwerk Va, pensiero (auch bekannt als Gefangenenchor) einen Ausschnitt aus der Oper Nabucco von Giuseppe Verdi auf. Kulinarisch verwöhnt wurden die Gäste mit einer Kostprobe des Grillo, der aus handverlesenen, schonend gepressten Trauben hergestellt wird.
Der Weg durch Frankreich führte musikalisch – für einige Zuhörer mit einem Glas des Rotweins Corsaire Réserve du Président in der Hand – zuerst über die Prachtstraße Champs-Elysée der Hauptstadt Paris. Unerwarteter Weise waren diese Weinflaschen durch echten Kork verschlossen, was zuerst zu allgemeiner Nervosität auf der Bühne und hinter der Theke führte. Dank der schnellen Helfer und der flotten Übergabe der richtigen Schlüssel durch Bürgermeister Bochinger blieb aber auch dieser feine Tropfen den Gästen nicht verwehrt (zukünftig werden die ausgewählten Weine wieder nach den Musikprobe vor-verkostet!).
Anschließend wurden Highlights aus dem bekannten Musical Les Misérables präsentiert. Als Ausklang des ersten Konzertteils lud das bekannte Chanson La Mer zum Träumen von sanften Wellen und glitzerndem Meerwasser ein. Manch einem aktiven Vereinsmitglied hatte das Stück in den Proben schwitzige Hände beschert, da es auf den Notenblättern den alternativen Titel Beyond the Sea trug und dadurch nicht unter dem erwarteten Buchstaben “L” in der Notenmappe zu finden war.
Der zweite Konzertteil startete fulminant mit dem Stück Tokyo Adventure, welches mit den unterschiedlichsten musikalischen Facetten den Beginn der Japan-Reise einläutete. Deutlich ruhiger ging es beim Stück In a Japanese Garden zu, das zu einem entspannten Spaziergang mit einem Glas des ausgeschenkten Sol Lucet Koshu-Weißweins durch einen japanischen Garten lockte.
Griechenland begrüßte die Gäste kulinarische mit einem Xinomavro-Rotwein und musikalisch mit dem Klassiker Griechischer Wein. Ebenfalls bekannt war das Stück Ein Schiff wird kommen aus dem griechischen Film Sonntags…nie. Auch das nächste Stück, die Musik zum Sirtaki, entstammt ursprünglich dem filmischen Bereich, durch den der für den Film erfundene Tanz verbreitet wurde.
Leider kehrte die musikalische Reise anschließend schon wieder in die Heimat zurück: Während des Genusses des ausgeschenkten Schwarzrieslings Rose Kabinett feinherb, wurden die Gäste zuerst mit Berliner Luft zu einem Trip in die Hauptstadt eingeladen. Dass Ostern bereits vorüber war, tat der Stimmung bei der anschließend aufgeführten Oster-Polka keinerlei Abbruch. Einen Abschluss fand die vielfältige, musikalisch Weinreise mit der Ode an die Freude, der offiziellen Hymne der Europäischen Union. Natürlich wurde dem Ruf nach Zugaben durch zwei weitere Stücke, der Polka Böhmischer Traum und dem Konzertmarsch Die Sonne geht auf, nachgegangen. Unter tosendem Applaus verließ das Blasorchester die Bühne, der Abend war für manche jedoch noch lange nicht zu Ende.
Für den Musikverein und – den vielen positiven Rückmeldungen zufolge auch für Gäste – war diese musikalische Weinreise erneut ein ausgesprochen erfolgreiches Erlebnis, welches den Musikern bereits in der Vorbereitung viel Spaß bereitet hat und durch den Konzertabend zu seinem großen Höhepunkt geführt wurde!
Herzlichen Dank an alle Gäste, die ihren Weg in die Kelter gefunden und sich – manche bereits zum zweiten Mal – auf diese musikalische Weinreise eingelassen haben!
Ein weiteres Dankeschön geht an alle Helfer, die im Vorfeld, z.B. beim Aufbau, aber auch am Abend selbst und beim Abbau mitgewirkt haben. Ohne diese Unterstützung wäre ein solch gelungener Abend nicht möglich gewesen!